Dem Tod entronnen und neues Leben gefunden

Ehemaliger „Traumschiff“ – Pianist Waldemar Grab gastierte in Flinsbach – Ein bewegtes Leben

Waren die Schilderungen von Waldemar Grab nun Traum oder Wirklichkeit? Rund 200 Besucher lauschten in der Flinsbacher Mehrzweckhalle dem ehemaligen „Traumschiff“ – Pianisten Waldemar Grab. Und was sie zu hören und zu sehen bekamen, glich – auf den ersten Blick jedenfalls – einer Fortsetzungsgeschichte aus der Regenbogenpresse.

Im Rahmen des 60-jährigen Jubiläums des Flinsbacher Posaunenchores kam der der 57-jährige in den Kraichgau. Mittlerweile hat er ein Missionswerk in Haiti gegründet, mehrere Bücher veröffentlicht und engagiert sich seit einiger Zeit auch im kirchlichen Bereich.

Mit einer Bilderreihe aus der Welt der Promis und Showstars, begleitet von seinen Pianoklängen stimmte Grab die Besucher auf die Glitzerwelt der bekannten Fernsehserie ein. Einem bunten Regenbogen glich da auch seine selbst erzählte Vita: Mit sechs Jahren begann er das Klavier spielen auf einem uralten Klavier. Er lernte schon früh, wie man Musikstücke aus dem Gedächtnis in andere Tonarten transponiert. Als Volksschulabsolvent erlernte er zunächst Verlagskaufmann und wurde dann rasch als Journalist engagiert. Später verpflichtete er sich als Zeitsoldat bei der Bundeswehr; arbeitete  als Chefsteward für die Flugbereitschaft der Bundesregierung. Auf der Kanzlermaschine flog er weit über 10 000 Flugstunden mit Regierungsmitgliedern und Staatsgästen um die ganze  Welt. Dann war er Geschäftsführer einer großen Volkspartei und Redenschreiber für Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft.

In den 90er Jahren machte Grab dann sein Hobby zum Beruf und war bis 2000 Präsident des deutschen Pianistenverbandes. Als Pianist spielte er mit  seinem Entdecker André Rieu. Mit Wolfgang Rademann, Peter Alexander, Paul Kuhn, Helmut Zacharias sowie vielen weiteren großen und kleinen Stars verwöhnte er musikalisch die Reichen und Schönen. Von 1998 bis 2004 war Waldemar Grab in 87 Weltreisen auf dem ZDF-Traumschiff „MS Deutschland“. Ein Leben wie aus dem Bilderbuch, „eigentlich war ich so zufrieden“, so Grab. „Doch ich habe mich auch nach Dingen gesehnt, die man mit Geld nicht kaufen kann“, gab er zu.

Zwei Ereignisse gaben ihm damals dann ziemlich zu denken: Er hatte ein Flugticket für die Concorde-Maschine, die im Jahr 2000 abstürzte. Doch das Ticket wurde kurzfristig storniert. »Ich war dem Tod von der Schippe gesprungen«, stellte Waldemar Grab fest. Einige Zeit später dann ein zweites Mal: Er hatte sich mit dem Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes an Land verabredet. Eigentlich sollten beide im gleichen Auto fahren. Doch Grab fuhr später ab, während der Kapitän tödlich verunglückte.

Nach langen Streifzügen durch die Weltreligionen kam der ehemalige Gegner der christlichen Religion zum christlichen Glauben. „Ich habe Jesus mein Leben übergeben. Alle Sorgen und Freuden konnte ich an ihn abgeben und das macht mich bis heute ruhig“, sagt er heute Wie einst Martin Luther schreibt er christliche Liedtexte auf weltliche Musik. Eines heißt: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“. Grabs Fazit an seine Besucher: „Nutzen Sie Ihre verbleibende Zeit, um in Ewigkeit an Gottes Frieden teilzuhaben“. Nach über drei Stunden verabschiedete sich der Weltreisende mit einem Segenslied.

Waldemar Grab

Foto: Zog die Besucher mit Lebens- und Glaubensgeschichte in seinen Bann: Der ehemalige „Traumschiff“ – Pianist Waldemar Grab. Foto: Privat

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