Posaunenchor
„Bei allem erstrebenswerten musikalischen Fortschritt in unseren Posaunenchören darf nicht vergessen werden, daß der Mensch nicht um der Kunst willen, sondern die Kunst um des Menschen willen geschaffen wurde. Die Musik darf als eine Gabe Gottes verstanden werden. Sie ist selbst Abbild der guten Schöpfung Gottes und kann aufgrund ihrer inneren Anlage und ihrer klanglichen Ausstrahlung als Therapeutikum (Heilmittel) für Leib und Seele verstanden und genutzt werden. Somit kommt der Musik als einem Medium, das Menschen aller Bildungsschichten und Altersgruppierungen anzusprechen vermag, eine hohe Bedeutung im christlichen Gemeindeaufbau zu. Pädagogisches Handeln im Bereich der christlichen Posaunenchöre ist in gleicher Weise als musikpädagogische Aufgabe und als menschenbildende Chance zu werten und zu fördern.“
Mit diesen auszugsweisen Worten von Prof. Rolf Schweizer aus dem Handbuch für Posaunenchorleiter möchte ich diese Seite beginnen. Meines Erachtens trifft sie den Kern dessen was ein Posaunenchor ist. Keiner sollte sich selbst verwirklichen wollen, wenn es um den Posaunenchor geht. Das musizieren zur Ehre und zum Lob Gottes sollte an erster Stelle stehen. Das darüber hinaus viele weitere Dinge zu beachten sind, wird auch ersichtlich aus Schweizers Sätzen. Jeder, der in irgendwelcher Art und Weise mit verschiedenen Menschen zugleich zu tun hat, wird das Nachvollziehen können. Der Vorteil ist zwar, dass es sich um ein „Hobby“ handelt, aber trotzdem verschiedene Menschen aufeinander treffen.
Geschichte des Posaunenchores Flinsbach
Geschichte der Posaunenchöre:
Ein Satz vorweg:
Die Geschichte der Posaunenchöre gibt es eigentlich gar nicht, denn jeder Posaunenchor hat seine Geschichte, die mit den jeweiligen BläserInnen geschrieben wird. Es gibt Posaunenchöre mit 4 Bläsern, aber auch welche mit 150 Bläsern. Aber es gibt doch einige viele markante Menschen in der Posaunenarbeit. Da war es: Das Wort „Arbeit“.
Wieso ist Musik Arbeit ????
Weil die Posaunenarbeit, Arbeit im und am Reich Gottes ist.
Psalm 150
Halleluja — lobt den Herrn
Lobt Gott in seinem Tempel!
Lobt ihn, den Mächtigen im Himmel
Lobt ihn für seine gewaltigen Taten
Lobt ihn, denn seine Größe ist unermesslich!
Lobt ihn mit Posaunen
Lobt ihn mit Harfe und Zither!
Lobt ihn mit Tamburin und Tanz.
Lobt ihn mit Saitenspiel und Flötenklang
Lobt ihn mit Zimbelschall und Paukenschlag!
Alles, was lebt, lobe den Herrn
Halleluja
Dieser Psalm rechtfertigt nicht nur unsere Bläserarbeit, sondern ist auch Verpflichtung. Unseren Auftrag haben wir aus mehreren Stellen in der Bibel.
Diesen Auftrag haben Posaunenchorbläser und Posaunenchorleiter in den vergangenen Jahren/Jahrzehnten und auch bald Jahrhunderten immer wieder ernst genommen.
Die Bilder machen deutlich, dass Alte und Junge an dem Projekt „Posaunenchor“ arbeiten. Es wäre anders auch gar nicht denkbar. Für eine Gemeinde kann das bedeuten, dass in einem Posaunenchor Jugend- und Familienarbeit gemacht wird, aber auch dass die Bläser neben des musikalischen Auftrages volksmissionarisch und diakonisch tätig sind. Genauso sind im Posaunenchor Menschen im „Mittelalter“ von 20 – 50 Jahren gut aufgehoben. Dieses große Altersspektrum ist ein großer Schatz der Posaunenchöre. Nur so können die alten (ernsten) Lieder und Melodien neben den neuen – manchmal schwungvolleren – bestehen.
Rückbesinnung
Wovon lebt ein evangelischer Posaunenchor?
Wer nach den Lebensquellen fragt, darf nicht am Äußerlichen hängen bleiben. Er muß tiefer graben. Wer nach dem Lebensstrom eines Posaunenchores fragt, der muß unwillkürlich nach den Quellen fragen, aus der eine Gemeinde schöpft. Denn für einen evangelischen Posaunenchor ist der „Sitz im Leben“ die Gemeinde. Aus ihr stammen seine Mitglieder. Von ihr her erfahren Bläserinnen und Bläser Auftrag und Ziel – die geistliche Motivation.
Sie ist die Voraussetzung für die Treue und Zuverlässigkeit der Einzelnen. Sie ist ausschlaggebend für den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl des ganzen Chores. Das wiederum setzt Dynamik, Offenheit und lebendiges Fortschreiten einer Gemeinde voraus, die aus der Mitte des Gottesdienstes her lebt.
So ist für den Posaunenchor das Blasen im Gottesdienst eine lebensnotwendige Aufgabe und für die Gemeinde eine Bereicherung ihrer Verkündigung. Ein Bläser eines Posaunenchores drückte es so aus: „Der Posaunenchor – das einladende Werbeplakat einer Gemeinde für Menschen, die den Kontakt zu ihr verloren haben.“
Für diese Aufgabe in der Gemeinde bedarf es der bläserischen Fähigkeit und Motivation. Sie kann eingeübt und geschult werden. Dabei sind Erfolgserlebnisse und Fortschritte in der Beherrschung deines Blechblasinstrumentes für den einzelnen Bläser / die einzelne Bläserin äußerst wichtig. Sie finden in der Freude am Blasen und in der Zähigkeit des Übens ihren Niederschlag. Jedoch ist hier immer wieder festzustellen, dass es weitaus schwieriger ist einem Blechblasinstrumment einen Ton und somit ein Lied zu entlocken, als z.B. einem Holz- oder Tasteninstrument. Das macht unsere Aufgabe nicht unbedingt leichter.
So lebt der Posaunenchor von beidem, von der geistlichen und bläserischen Motivation seiner Mitglieder. Beide Motivationen bedingen sich wechselseitig. Sie sind dynamisch – im Wechsel zwischen Auf und Ab und bedürfen ständiger Verstärkung.
Diese Verstärkung erfolgt durch den Chorleiter / die Chorleiterin. Bei ihm / ihr spielen die persönliche Glaubenshaltung, Offenheit und Verständnis, aber auch die Fähigkeit, musikalische Visionen in bläserisches Können umzusetzen, eine entscheidende Rolle.
Wird er / wird sie einen Posaunenchor immer wieder zu neuen Ufern und Höhepunkten führen können? –
Wird es im Posaunenchor immer wieder zu neuen geistlich-bläserischen Aufbrüchen kommen, die die Mitglieder und auch andere begeistern? –
Nur in der Begeisterung und im persönlichen Engagement werden Höhen und Tiefen, Schwierigkeiten und Sorgen (auch Nachwuchssorgen) überwunden.
Von dieser Begeisterung lebt ein evangelischer Posaunenchor. Mit ihr wird er seinen eigenen Identität im Lobamt der Kirche gerecht: „Lobet den Herrn mit Posaunen!“
Wolfgang Schade
Laer, Juli 1998 ……….. gesehen, für gut befunden und geklaut (etwas bearbeitet) von der Website des Posaunenchores Bad Oeynhausen. Danke
Was ist den der „Posaunenchor“
Ein „Posaunenchor“ ist eine ausschließlich mit Blechblasinstrumenten (Trompeten, Posaunen, Hörner und Tuba) besetzte Musikgruppe, also ein Blechbläserensemble. Posaunenchöre sind Musikgruppen, die organisatorisch innerhalb von Kirchengemeinden angesiedelt sind und dort Gottesdienste, Konzerte, Diakonisches Musizieren und andere Veranstaltungen musikalisch ausgestalten.
Fundament dieser Posaunenchor-Musik ist choralgebundene Musik, die dazu dient, den christlichen Glauben musikalisch vorzustellen und nahe zu bringen, was oft auch viele nicht kirchlich orientierte Menschen anspricht. Viele Menschen erinnern sich z.B. beim Hören eines Chorales an ihre Konfirmandenzeit oder Firmungszeit (Posaunenchöre gibt es jedoch nur in der evangelischen Kirche) zurück. Zusätzlich spielen Posaunenchöre zur Freude der Gemeinden und auch zur eigenen Freude. In Posaunenchören finden sich so alle möglichen Menschen aus Spaß und Freude am Musizieren (zum Lobe Gottes) zusammen. Deshalb werden außerdem vielfältige Bearbeitungen klassischer, romantischer und zeitgenössischer Musik gespielt. Dank vieler neuer Veröffentlichungen von Bläsermusik haben Posaunenchöre heute die Möglichkeit, ein breites Repertoire anzubieten.
Brass – was ist das eigentlich?
Viele Blechbläser kennen dieses ominöse Wort von den Namen der Profiblechbläserensembles (z.B. Mnozil Brass, Canadian Brass, German Brass, etc.). Doch was bedeutet das Wort “Brass” eigentlich? Um das festzustellen, kann man im guten alten Langenscheidt Wörterbuch Englisch-Deutsch folgendes erstaunliche nachlesen:
Brass bedeutet demnach: “Messing (Kupfer), die Blechbläser”. Soweit der “musikalisch-logische Teil” den wir als Blechbläser gerne verinnerlichen. Es findet sich aber auch folgende Übersetzung: “Unverschämtheit, hohes Tier” . So wird auch hier die Vieldeutigkeit und Vielseitigkeit der Sprache deutlich!?
