Nicht umsonst beschreibt die badische Posaunenarbeit Ihre Zielgruppe als die
„glänzendste Gemeinschaft in der Kirche“. Am Wochenende vom 14.03.25 bis
16.03.25 trafen Gold, Silber und Messing in vielen Formen aufeinander.
Der Bläserbezirk Kraichgau setzt sich aus 23 Posaunenchören zusammen und
so fanden sich über 70 Bläser:innen zum alljährlich stattfindenden
Bezirksbläserwochenende am Freitagabend im Gemeindehaus Eschelbronn ein.
Der eingeladene Dirigent Daniel Rau ist Landesposaunenwart im hohen Norden und hat den weiten Weg (750 km) auf sich genommen um mit uns ein unvergessliches Wochenende zu verbringen.
Daniel Rau, in Stuttgart geboren, am Bodensee aufgewachsen und in der Seele ein Badner, hat es verstanden, uns mit viel Humor zu begegnen. Seine Anekdoten aus dem hohen Norden, was er dort so mit „seinen“ Chorleuten erlebt, haben die doch teils herausfordnernden Stücke aufgelockert. So ist
man an das ein oder andere Stück nicht ganz so verbissen ran gegangen, hat was zu Lachen gehabt und so die Mundwinkel wieder gelockert. Seine herzerfrischende, positive Ausstrahlung reichte aus, um uns alle konzentriert seinen dirigierenden Händen zu folgen und gemeinsam zu musizieren. Auch wenn es zwischendurch etwas schrägere Töne gab, fand er immer wieder
Worte die uns ermutigt haben, es noch einmal zu spielen und es besser zu machen.
Natürlich kam das Zwischenmenschliche nicht zu kurz, und so haben wir nach
der Probe am Freitag noch eine schöne Zeit im Gemeindehaus mit
Laugenstangen, Knabbereien und Getränken verbracht.
Am Samstagmorgen ging es ab 10 Uhr los mit dem Einblasen, bei dem
brummende Hummeln, fies pfeifende Schnaken, pfeifende Teekessel und
dampfende Eisenbahnen allein mit dem Mundstück zu hören waren. Daniel
Rau hat für dieses Wochenende ausschließlich norddeutsche Bläserhefte
ausgesucht. Dadurch waren viele Stücke für uns aus dem süddeutschen Raum
unbekanntes Neuland, obwohl einige Komponisten der Stücke, wie Werner Petersen, Traugott Fünfgeld oder der aus Mannheim stammendende Jens
Uhlenhoff, unter den Bläsern sehr vertraut sind.
Beim gemeinsamen Mittagessen mit Maultaschen und Salaten konnten sich
alle Teilnehmenden für die nächste Runde stärken.
Bis zur Kaffeepause gab es nochmals ein straffes Programm; schließlich
wollten wir am Sonntag auch zeigen, was wir mit unserem Blech alles
können.
Das äußerst leckere Kuchenbuffet in der Pause hat uns allen geschmeckt und
so sind wir mit neuer Energie und in der Sonne strahlenden Instrumenten in
die ev. Kirche umgezogen. Schlussendlich hat jeder im beengten Kirchenraum
einen Platz gefunden und die Lieder für den Gottesdienst wurden nochmals
angespielt. Bei der klangvollen Akustik des Kirchenschiffes wurden auch die
Gemüter wieder wacher.
Einige der Bläser:innen hat es nicht gleich nach Hause gedrängt und so
haben wir auch am Samstag den Abend in netter Gemeinschaft im
Gemeindehaus ausklingen lassen.
Am Sonntagmorgen waren wir alle schon kurz nach 9 Uhr in der Kirche
versammelt, Plätze wurden besetzt, Noten sortiert und dann ging es auch
schon los: Instrumente an die Lippen und Töne klingen lassen!
Es kamen viele Besucher in den Bläsergottesdienst und die Aufregung stieg.
LPW Daniel Rau strahlte jedoch viel Ruhe aus und als der erste Ton erklang,
waren die Musizierenden in Ihrem Element und die Zuhörer gefesselt von
den vollen Klängen.
Auch in der Predigt wurde über Musik und insbesondere Trompeten und
Posaunen, welche in der Bibel erwähnt werden, gesprochen und das
Widderhorn als biblische Posaune als Anschauungsstück gezeigt.
Bei manchen Liedbegleitungen für die Gemeinde gab es überraschte
Gesichter, wenn es nicht ganz so traditionell gespielt wurde, aber
schlussendlich doch volle Begeisterung beim gesamten Publikum!
Nach dem Gottesdienst hieß es Abschied nehmen von unserem tollen
Dirigenten Daniel Rau und den anderen Mitspielenden. Daniel Rau erhielt von den Posaunenchören Neidenstein und Eschelbronn einen kleinen Geschenkekorb mit regionalen Leckereien als Andenken mit in den Norden,
über den er sich offensichtlich sehr freute.
Ein solch gelungenes Wochenende ist nicht möglich ohne all die helfenden
Hände im Hintergrund: Deshalb ein riesiges DANKE an alle, die es ermöglicht
haben, dass es für uns ein tolles Ereignis geworden ist!
Es ist übrigens nie zu spät und man ist nie zu alt, um ein Instrument zu
lernen!
Komm doch auch in den Posaunenchor, in die „glänzendste Gemeinschaft“ der ev. Kirche!
Silke Immenroth