brAssMEN 2011

Bereits zum dritten Mal gastierte das bundesweit bekannte Profimusiker Ensemble „brAssMEN“ in der Region. Auf Einladung des Flinsbacher evangelischen Posaunenchores waren die fünf Militärmusiker mit ihrem Musikprogramm der neuesten bundesweiten Tournee „alles außer(-)gewöhnlich“ in die renovierte Dorfkirche gekommen, bei der auch die neu eingebaute Mikrofon und Projektor-Technik gleich genutzt wurde. Wie bei den früheren Vorstellungen war die Kirche auch dieses Mal wieder mehr als gut gefüllt.

Konzert der Gruppe brAssMEN

Die musikalische Formation von „brAssMEN“, deren Name sich aus dem englischen Begriff „brass“ für Blechbläsermusik und dem biblischen Wort „Amen“ zusammensetzt, stand auch bei ihrem jüngsten Auftritt wieder für Programm: Blechbläsermusik vom Feinsten, urkomische Situationen, geistliche Impulse und scheinbar total in die Hose gehenden Anmoderationen. Traditionell mit dem „York’schen Marsch“ zogen die Musiker in die Kirche ein. Was folgte, war ein gut zweistündiger unterhaltsamer Streifzug durch verschiedene Musikepochen, bei dem es neben ernsten und besinnlichen Momenten auch heiterkomische Situationen gab.

„Ich hoffe, dass wir seit unserem letzten Gastspiel an Erkenntnis und Weisheit zugenommen haben“, begrüßte Tubist Richard Meindl (München) die Zuhörer und vergaß unter einer nicht enden wollenden minutenlangen Anreihung von Kettensätzen nicht zu erwähnen, dass die Moderation an sich „eine besondere Kunstform“ sei. In Anbetracht solcher Überheblichkeit konnten sich da auch die weiteren Ensemblemitglieder Johannes Langendorf (Bonn, Trompete), Micha Klappert (Kassel, Horn), Udo Kleinhenz (Kassel, Posaune) und Markus Motschenbacher (Bamberg, Trompete) eines intervenierend gebietenden Dreinredens nicht erwehren. Den exzellent gespielten Blumenwalzer der Nussknackersuite von Pjotr Illjitsch Tschaikowsky präsentierten die bei den Solotrompeter Langendorf und Motschenbacher heiter tanzend im rosa Spitzenröckchen, während auch Webers „Freischütz“ und Jacques Offenbachs „Can Can“ mit rhythmischer Leichtfertigkeit und spielerischer Finesse dargeboten wurde.

Auch das Bekenntnis zum christlichen Glauben hat ausdrücklichen Platz im Konzertrepertoire der Musiker: „Gott lädt uns immer wieder ein zu sich zu kommen“, betonte Johannes Langendorf, während man dann das bekannte Lobpreislied „Jesus, zu dir kann ich so kommen wie ich bin“ und Johann Sebastian Bachs schlichten Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ zum Besten gab.

Den Höhepunkten einer beispiellosen musikalischen Karriere gedachte man mit dem Stück „Udo Jürgens live“, das schön gespielte Lieder des mittlerweile in die Jahre gekommenen Entertainers beinhaltete. „Lust auf den nächsten Spanienurlaub“ gab es dann mit dem Spanischen Zigeunertanz von Pasqual Marquina, bevor das Ensemble dann mit dem besinnlich angelegten „Don nobis pacem“ das hochwertige Programm ausklingen ließ.

Helmstadt-Bargen (Flinsbach). (osch) erschienen in der Rhein-Neckar-Zeitung am Samstag, 12. März 2011

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Posaunenchor veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.