Unsere Corona Zeit

Ende März 2020 – Lockdown in Deutschland aufgrund Sars Cov 2. Fünf Tage später wollten wir unser heiß geliebtes Jungbläserwochenende mit bis zu 30 Teilnehmern (auch die Chorbläser gehen gerne als Unterstützung mit) machen. Daraus wurde leider nichts mehr. Gar nichts mehr ging – fast schon lähmender Stillstand. Vereinzelt ein paar Familienauftritte, mehr nicht.
Doch alles hat ein Ende. An Pfingsten gingen die Türen der Kirchen und die Möglichkeit wieder Bläsermusik zu machen auf. Sofort wurde per WhatsApp geklärt wer die 16 BläserInnen sind die zum Gottesdienst – natürlich außerhalb – spielen durften/wollten. Mit 3m Abstand zwischen den BläserInnen, die sonst immer gewohnt sind auf einander zu hören, war das eine spannende Erfahrung. Dann wieder Pause. 10 Tage später geht das Probefenster auf und noch in den Pfingstferien treffen sich die BläserInnen mit Sicherheitskonzept zur Probe im Freien.
Schon 14 Tage nach Pfingsten gibt es einen Wandergottesdienst – auch dort dürfen wir spielen. Anders als bei den Proben werden wir hier Nass. Ende Juni findet unser Waldgottesdienst auf Abstand statt. Natürlich ohne Grillfest. Aber immerhin – ein musikalischer Gottesdienst wird gestaltet. Es dürfen nur 20 BläserInnen sein. Somit dürfen zwei nur mit aufs Foto und einer wird zum Singen abgestellt. Auch eine neue Erfahrung: da sein und nicht mitmachen dürfen. Ist jetzt das erste Mal wie Ersatzbank beim Fußball ohne Einwechslung. Schön war’s trotzdem. Die Gottesdienstbesucher waren glücklich mal einen halbwegs normalen Gottesdienst in großer Besucherzahl zu erleben und die „Ersatzspieler“ waren nicht sauer 😊.
Noch vor den Sommerferien findet ein Vorstellungsgottesdienst statt. Es gibt eine Interessentin für die vakante Pfarrstelle. Da darf der Posaunenchor im Gottesdienst natürlich nicht fehlen. Erster „Indoor-Gottesdienst“ nach Monaten.
Da die Pause im Frühjahr lang genug war, beschließt der Chor die Sommerferien durchzuproben. Von Anfang Juni bis Ende August müssen wir nur EINE Probe in die Kirche verlegen. Ansonsten haben wir immer bestes Wetter am Flinsbacher Lieblingsplatz. Gott sei Dank! dürfen wir so viel im Freien proben. Bei einer besonderen Probe stellen wir fest, dass es ein außergewöhnliches Foto geben könnte und wir setzen das mit Abstand in die Tat um.
Aber ab September müssen wir rein. Um 21 Uhr sehen wir kaum mehr Noten im Freien. Ein großer alter Stall – umgebaut zur Lager- und Maschinenhalle – findet sich. Ein neuer Übungsort mit umsetzbarem Sicherheitskonzept ist somit gefunden. Den können wir prima nutzen um uns auf einige Gottesdienst vorzubereiten, die wir in kleiner Besetzung in unseren Kirchen spielen dürfen. Konfirmation wird sogar zeitgleich gespielt. Ist ja nur von Vorteil, da dadurch mehr BläserInnnen zum Einsatz kommen.
Ganz sicherlich freuen wir uns, wenn wir wieder auf „normal“ zurück können. Bis dahin bleiben uns allerdings viele Möglichkeiten, die auch schon umgesetzt werden: mit zwei Haushalten Auftritte vor dem Altersheim oder vielleicht auch mal im Ort. Wer weiß was dieses Jahr noch alles passiert. Sicherlich ist für uns keine Variante, dass wir den Kopf in den Sand stecken und Trübsal blasen. Da machen wir lieber Dicke backen und belüften unsere Instrumente.
Und noch eines bleibt aus diesem Jahr ganz gewiss: wir werden auch zukünftig an schönen Tagen im Sommer am wunderschönen Flinsbacher Pavillon proben – das ist ein Wunsch von allen. Wer weiß: vielleicht dürfen wir dann schon während der Probe ein Feuer machen und die Nachprobe vor Ort genießen.

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